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Trockene Augen

Trockene Augen
29. November 2018


Mittlerweile gehören trockene Augen zu den weitverbreitesten Augenbeschwerden. Jeder Fünfte, der schon mal beim Augenarzt war, leidet an trockenen Augen. Außerdem steigt die Anzahl der Betroffenen immer weiter an.


In diesem Artikel zeigen wir Ihnen mögliche Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten bei trockenen Augen auf.



Bei dem Krankheitsbild des trockenen Auges, auch unter dem Begriff Sicca-Syndrom bekannt, handelt es sich um eine Benetzungsstörung. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Betroffenen verdoppelt. Dies ist durch die Veränderungen der Umweltbedingungen, der Lebensweise und der immer älter werdenden Gesellschaft zu erklären.


Die Entstehung von trockenen Augen ist abhängig von der Tränenproduktion- und verteilung. In den meisten Fällen ist ein verminderter Tränenfilm schuld an den trockenen Augen.


Symptome bei trockenen Augen

Ein eindeutiges Merkmal ist, dass die belasteten Augen oftmals gerötet und sehr empfindlich sind. Es kann auch zum Brennen der Augen kommen. Viele Betroffene verspüren eine starke Lichtempfindlichkeit (helles Licht/Sonnenschein), sodass Sie den Blick abwenden müssen.


Das Sicca-Syndrom kann auch für verschwommenes Sehen und Druckgefühl in den Augen verantwortlich sein. In einigen Fällen leiden Patienten auch unter mit Sekret verklebten Augenlidern, oftmals morgens nach dem Aufstehen.


Andere mögliche und häufige Symptome bei trockenen Augen sind:


- „Stechen“, Drücken und/oder Brennen in den Augen
- Ein Fremdkörpergefühl
- Schnelles Ermüden und Schmerzen bei Tätigkeiten wie z.B. beim Lesen oder bei der Computerarbeit
- Unverträglichkeit von Kontaktlinsen


Einige dieser Symptome deuten aber auch auf akute Beschwerden (Bindehaut- und Hornhautentzündung, infektionsbedingte Lidrandentzündung) hin und müssen keine Anzeichen für trockene Augen sein.


Trockene Augen - tränende Augen?

Tränende Augen können auf trockene Augen hinweisen. In den meisten Fällen fängt das trockene Auge an zu tränen, um mit einer vermehrten Tränenproduktion die Trockenheit auszugleichen.


Um kurz auf diesen Mechanismus einzugehen: es wird zwischen der basalen Tränensekretion und der Reflex-Tränensekretion unterschieden. Unter der Tränensekretion ist der ständige Fluss der Tränenflüssigkeit zu verstehen. Mit dem öligen Sekret, anderer Drüsen am Lidrand, entsteht der bekannte Tränenfilm auf der Augenoberfläche.


Reflex-Tränensekretionen werden durch mechanische oder chemische Reizungen (z.B. Zugwind) ausgelöst. Diese versuchen jedoch der kurzzeitigen Trockenheit der Augen entgegenzuwirken sowie Fremdkörper oder andere Allergen aus dem Auge zu spülen. Die Reflex-Tränensekretion ist auf Dauer anstrengend für Ihre Augen. Diese macht sich durch Kopfschmerzen, zwanghaftes Zukneifen der Augen, verschwommenes oder verschleiertes Sehen bemerkbar.


Hierbei handelt es sich um keine Fehlsichtigkeit Ihrer Augen, sondern um die Beschaffenheit der Hornhautoberfläche, die beispielsweise durch Entzündungen oder Vernarbungen getrübt ist.


Lidrandprobleme

Bei trockenen Augen sind die Augenlider oft daran beteiligt. Mögliche Lidrandprobleme sind:


- Häufig gerötete Augenlider
- Schuppige und verkrustete Lider mit verklebten Wimpern
- Juckende und schmerzende Augenlider
- Weißlich-gelbe kleine Punkte am Lidrand (= verstopfte Drüsenausgänge)
- Augenlider, die Zeichen lokaler Entzündungen/Infektionen (Pusteln) zeigen
- Augenlider, die Gersten- und/oder Hagelkörner ausbilden


Sie sollten in jedem Fall einen Augenarzt aufsuchen, um Ihre Augen untersuchen zu lassen und eine tatsächliche Diagnose zu erhalten. Auch ohne Lidrandprobleme kann die Augenoberfläche oder die Hornhaut des Auges geschädigt sein, sodass Entzündungen, Risse, Vernarbungen oder andere Schäden an der Hornhautoberfläche schon vorhanden sein können. Dem vorzubeugen, lesen Sie gerne unseren Lexikoneintrag zum Thema Lidrandhygiene.


Deshalb sollten Sie schon auf einzelne Symptome achten und frühzeitig einen Augenarzt aufsuchen, damit Sie professionelle Hilfe bekommen und diese nicht zu spät kommt.


Ursachen und Risikofaktoren bei trockenen Augen

Zu den Hauptursachen für trockene Augen gehören entweder eine zu geringe Tränenproduktion oder ein verminderter Lidschlag. Dabei handelt es sich hier um eine multifaktorielle Störung, die unterschiedliche Gründe haben kann.


Mangel an Lipiden

Im Normalfall ist das Auge mit einem Tränenfilm geschützt. Dieser Tränenfilm besteht aus drei verschiedenen Schichten: der Muzinschicht, der wässrigen Schicht und der Lipidschicht. Bei geschätzt 80 Prozent der Betroffenen ist die Lipidschicht nicht fettig genug, was dazu führt, dass der Tränenfilm zu schnell auf dem Auge verdunstet. Das bedeutet, dass die Tränendrüsen selbst genügend wässrige Tränen produzieren, die intakte Lipidschicht jedoch mehr Tränenflüssigkeit als normal verdampft.


Die sogenannte Meibom-Drüsen-Dysfunktion zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass durch die erhöhte Wasserverdunstung der Tränenfilm zu dünn und die vorhandene Tränenflüssigkeit zu konzentriert ist. Die Meibom-Drüsen, die ihre Ausgänge an den Innenseiten der knorpeligen Kanten der Augenlider haben, geben ein öliges Sekret ab. So wird die Mischung aus Tränenflüssigkeit, Muzinen und dem Sekret der Meibom-Drüsen auf dem Auge verteilt. Die Drüsenausgänge können durch das Verhärten des Sekrets verstopfen und so zu einem Lipidmangel führen.


Mögliche Folgen der verstopften Drüsen sind Entzündungen, Infektionen oder später Vernarbungen, die wiederum die Drüsenausgänge verengen können.


Umwelteinflüsse

Auch verschiedene Umwelteinflüsse wirken sich negativ auf unsere Augen aus.


Risikofaktor Heizungen und Klimaanlagen

Häufig sind Heizungen und klimatisierte Räume an trockenen Augen schuld. Bei beiden handelt es sich um trockene Luft. Da die trockene Luft die Feuchtigkeit der Raumluft senkt, woraufhin der Tränenfilm schneller verdunstet. Die Tränendrüsen haben das Problem, nicht so schnell produzieren und die fehlende Flüssigkeit zu erneuern zu können.


Risikofaktor Bildschirmarbeit

Auch das viele Arbeiten vor Computerbildschirmen zahlt sich negativ aus, da es häufig zu Augenproblemen führt. Aufgrund des durchgehenden Starrens auf den Monitor wird der Lidschlag, der für die Erneuerung des Tränenfilms zuständig ist, deutlich seltener. Somit trocknet die Augenoberfläche aus. Es entsteht das sogenannte Büro-Auge (Office-Eye-Syndrom), welches sich durch trockene, müde und gerötete Augen auszeichnet. Um diesem Problem entgegenzuwirken, helfen Arbeitsplatzbrillen, die Ihre Tätigkeit vor dem Bildschirm erleichtern.


Risikofaktor Kontaktlinsen

In einigen Fällen sind auch Kontaktlinsen für trockene Augen verantwortlich. Da sich unter der Linse die Augenoberfläche erwärmt, verdunstet auch die Tränenflüssigkeit schneller. Bei solch einem Fall ist es ratsam einen Augenarzt aufzusuchen und eventuell auf andere Kontaktlinsen umzusteigen.


Die meisten Kontaktlinsenträger denken, wenn die neuen Kontaktlinsen nicht mehr wehtun, dass sich die Augen an die Linsen gewöhnt haben. Zugleich bedeutet dies aber auch, dass die Nervenenden in der Hornhaut ihres Auges desensibilisiert oder sogar geschädigt sind. Es spielt dabei keine Rolle, ob Sie harte oder weiche Kontaktlinsen tragen. Häufig entwickelt sich durch jahrelanges Tragen von Kontaktlinsen diese Störung. Deshalb wird oft von Kontaktlinsen abgeraten und den Betroffenen Brillengläser empfohlen, die Sie vor trockenen Augen schützen.


Risikofaktor Medikamente

Tatsächlich können auch Nebenwirkungen von Medikamenten die Augen beeinflussen. Einige Medikamente führen auch zu trockenen Augen. Darunter zählen zum Beispiel Herzmedikamente, blutsenkende Mittel, die Anti-Baby Pille, Schlafmittel, Antidepressiva, Antiallergika oder auch Schmerzmittel, wie z.B. Ibuprofen.


Besonders in der Menstruationspause oder durch die Einnahme der Pille kommt es zu einem Mangel an männlichen Sexualhormonen. Dieser führt zu entzündlichen Reaktionen der Tränendrüse und der Augenoberfläche. Was wiederum eine Benetzungsstörung zur Folge haben kann.


Risikofaktor Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Glaukom

Patienten, welche unter bestimmten Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes, Erkrankungen der Schilddrüse oder an rheumatischen Erkrankungen leiden, haben oftmals Probleme mit trockenen Augen. Das Sjögren-Syndrom, eine Autoimmunerkrankung, die die Tränen- und Speicheldrüsen angreift, führt demzufolge zu einem Defizit an Tränenflüssigkeit. Von den Betroffenen, die an Glaukomerkrankungen leiden, haben ungefähr 50 Prozent auch das Sicca-Syndrom. Hierbei liegt die Ursache für trockene Augen bei den Medikamenten, die den Augendruck senken.


Risikofaktor Frau-sein

Frauen die sich in einer hormonellen Umstellung befinden, wie zum Beispiel in und nach den Wechseljahren, leiden oftmals unter trockenen Augen. Das liegt daran, dass der zunehmende Östrogenmangel zu einer Abnahme der Schleimhautschichten des Auges führt. Somit wird die Befeuchtung von Hornhaut und Bindehaut erschwert. Zudem leiden Frauen doppelt so häufig an trockenen Augen wie Männer, das sich durch den niedrigeren Androgenspiegel bei der Frau erklären lässt.


Risikofaktor Alter

Mit dem Alter steigt das Sicca-Risiko und die Tränenproduktion sinkt. Den größten Anteil nehmen Personen ab 40 Jahren ein, die an trockenen Augen leiden. In diesem Zusammenhang ist auch Alterssichtigkeit ein weitverbreitetes und wichtiges Thema .


Tränenfilm - drei Gründe, warum dieser so wichtig ist

Der Tränenfilm ist eine dünne Flüssigkeitsschicht auf dem Auge. Bei trockenen Augen gibt es häufig Probleme mit dem Tränenfilm. Dabei ist dieser unverzichtbar für unsere Augen und das aus drei Gründen:


1. Klare Sicht

Der flüssige Tränenfilm benetzt die gesamte Oberfläche der Hornhaut, gleicht Unregelmäßigkeiten der Hornhautoberfläche aus, sorgt für eine Lichtbrechung und so für eine gute Qualität der Netzhautabbildung.


2. Ernährung und Hornhaut

Ein weiterer wichtiger Punkt, der für eine gesunde Hornhaut sorgt, ist Ernährung. Die Hornhaut sollte bestenfalls keine Blutgefäße enthalten, also so durchsichtig wie möglich sein. Mit Sauerstoff, Glukose, Vitaminen und anderen Mineralien wird die Hornhaut ernährt, sodass der Stoffwechsel der Zellen erfolgreich arbeiten kann.


3. Infektionsabwehr

Eine wichtige Funktion des Tränenfilms ist die Infektionsabwehr, die die Hornhautoberfläche vor Staub und abgestorbenen Zellen reinigt und vor Bakterien schützt. Die Infektionsabwehr wird mithilfe des Enzyms Lysozym, welches die Zellwände von Bakterien zerstört, gefördert. Ein weiteres Enzym: Lactoferrin (ein eisenbindendes Protein) dient zur Hemmung der Vermehrung von Bakterien.


Diagnose trockenes Auge: Was macht der Augenarzt?

Um Ihre Augen testen zu lassen und die Ursache für trockene Augen herauszufinden, sollten Sie auf alle Fälle einen Augenarzt aufsuchen. Der Arzt kann dabei die Tränenmenge, die Hornhautoberfläche und die Lidstellung untersuchen.


Es können unterschiedliche Tests durchgeführt werden, die jeweils eine andere Funktion haben. Der Schirmer-Test untersucht den Tränenfilm und misst die Menge der Tränenflüssigkeit, die abgesondert wird. Dies geschieht mithilfe eines Papierstreifens, der in den Bindehautsack gehängt wird. Um die Stabilität des Tränenfilms zu messen, wird die Zeitspanne vom Lidschlag bis zum Aufreißen des Tränenfilms untersucht. Der Tränenfilm wird eingefärbt. Abschließend wird die Augenoberfläche auf Veränderungen analysiert, sodass der Augenarzt am Ende ein Sicca-Syndrom diagnostizieren kann.


Therapie bei trockenen Augen

Um trockene Augen richtig zu behandeln, ist es wichtig, die Ursache hierfür herauszufinden. Müssen Sie beispielsweise bestimmte Medikamente einnehmen, kann die Ursache für trockene Augen in den meisten Fällen nicht behoben werden. Sollten die Augen für eine kurze Zeit trocken sein, zum Beispiel während der Arbeit am Computer, helfen Augentropfen, welche zur Ersetzung des Tränenfilms dienen und somit die Benetzungsstörung positiv beeinflussen.


Im Alltag ist es zu empfehlen, auf beheizte Räume und Klimaanlagen zu verzichten. Besonders frische Luft tut den Augen sehr gut.


Tränenersatzmittel

Eine Methode trockene Augen zu behandeln, sind Tränenersatzmittel. Sogenannte künstliche Tränen weisen zwar andere Inhaltsstoffe auf als normale Augentropfen gegen trockene Augen, haben aber einen ähnlich Effekt. Sie benetzen die Hornhaut, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Kontaktlinsenträger, welche an trockenen Augen leiden, sollten sich bei ihrem Arzt informieren und eventuell auf andere Kontaktlinsen umsteigen.


Sollten sie chronisch an trockenen Augen leiden, empfehlen sich Geltropfen, da diese eine höhere Viskosität aufweisen als herkömmliche Augentropfen und somit auch länger an der Augenoberfläche haften. Nachts ist es sinnvoll eine Salbe aufzutragen, da im Schlaf grundsätzlich weniger Tränenflüssigkeit produziert wird. Bei lang anhaltenden trockenen Augen verschreiben Augenärzte oftmals Augentropfen mit Hyaluronsäure, welche die Hornhaut benetzen und somit die körpereigene Tränenflüssigkeit ersetzen. Zudem sind sie sehr gut verträglich.


Da sowohl die Wirksamkeit als auch die Verträglichkeit der Tränenersatzmittel unterschiedlich ist, sollten Sie mehrere Varianten ausprobieren. Dabei ist zu erwähnen, dass Betroffene bei gelegentlichen Beschwerden dünnflüssige Tränenersatzmittel zu empfehlen sind. Betroffenen, die ständig an trockenen Augen leiden, sollten eher zu einem dickflüssigen Tränenersatzmittel greifen.


Wirkstoffe:


- Bei leicht trockenen Augen: Polyvinylalkohole, Polyvidone, Cellulose-Derivate
- Bei mittelschwer trockenen Augen: Carbomere, Hyaluronsäure, Hydroxyethyl- und Carboxymethyl-Cellulose


Falls diese Tränenersatzmittel nicht mehr wirken sollten, können andere Therapieansätze gewählt werden, wie z.B. die Anwendung von autologen Serum-Augentropfen, Cyclosporin A-haltigen Augentropfen oder der Verschluss der Tränenwege.


Brillen

Natürlich sind Brillen eine gute und einfache Möglichkeit, sich vor trockenen Augen zu schützen. Für Betroffene, die am Sicca-Syndrom leiden, gibt es Brillen ohne Sehstärke. Natürlich können Personen, die eine Sehschwäche haben, eine Brille mit Sehstärke benutzen. Außerdem gibt es auch Gleitsichtbrillen, die sich besonders für Personen empfehlen, die an Kurz- und Weitsichtigkeit leiden.


Ebenfalls gibt es Schutzbrillen mit durchsichtigen oder getönten Gläsern, die für lichtempfindliche Augen vorgesehen sind und Sie und Ihre Augen bei gefährlichen Tätigkeiten schützen.


Vor allem für Radfahrer gibt es spezielle Wraparound-Fassungen, die eng anliegen und sich dem Kopf anpassen. Diese sind eine große Hilfe und ein wichtiger Schutz vor Zugwind und Staub.


Autologe Serum-Augentropfen

Bei fehlender Tränenflüssigkeit können Sie dieses Problem mit Eigenserum-Augentropfen verschwinden lassen. Im Gegensatz zu anderen Tränenersatzmitteln übernehmen die autologen Serum-Augentropfen die Funktionen der Tränenflüssigkeit. Im Blutplasma gibt es sowohl Salze, Glukose, Vitamin A wie auch Proteine (z.B. Immunglobuline, Wachstumsfaktoren,..). Mit Hilfe dieser Enzyme und Botenstoffe wird die Entwicklung und die Heilung der Hornhautzellen gefördert. Ebenfalls können begonnene Entzündungen gestoppt und schlimmere Infektionen verhindert werden.


Lipide

Neben den Tränenersatzmitteln gibt es lipidhaltige Augentropfen, die aus Rizinusöl bestehen. Diese Augentropfen wirken jedoch nicht so stark wie die künstlichen Tränen.


Außerdem gibt es liposomale Augensprays, die aus Phospholipiden hergestellt werden. Medizinische Studien zeigen, dass Augensprays bei einer Meibom-Drüsen-Dysfunktion eine bessere und effizientere Wirkung haben als normale Augentropfen. Diese Sprays sollten immer auf geschlossenen Augen angewandt werden, da sich die Lipide auf der Haut ausbreiten bzw. durch den Lidschlag auf das Auge gelangen können.


Andere Methoden die gegen trockene Augen helfen sollen, sind zum Beispiel Punctum Plugs oder andere antientzündliche Wirkstoffe. Bei der Punctum Plugs-Methode geht es darum, dass die Menge an Tränenflüssigkeit durch einen kleinen chirurgischen Eingriff erhöht wird und so die Augen besser befeuchtet werden. Diese Methode bringt auch viele Nebenwirkungen mit sich: ein Fremdkörpergefühl, tränende und gereizte Augen, Entzündungen und Infektionen.


Antientzündliche Wirkstoffe helfen bei fehlender Tränenflüssigkeit. Es gibt einige Wirkstoffe, die zum Einsatz kommen:


- Corticosteroide (Kortison)
- Cyclosporin A
- Tacrolimus und Pimecrolimus (häufiger Einsatz bei Neurodermitis-Behandlungen)
- Antibiotika (entzündungshemmender Effekt)
- Omega-Fettsäuren


Bei Kortison besteht ein erhöhtes Katarakt- und Glaukomrisiko. Durch die Einnahme von Antibiotika kann es zu Darmproblemen und zu einer Leberbelastung kommen. Deshalb dürfen diese Präparate nur einige Wochen eingenommen werden.


Hausmittel gegen trockene Augen

Schwarzer Tee

Ein sehr bekanntes Hausmittel ist schwarzer Tee. Die Gerbstoffe sollen einen abschwellenden und beruhigenden Effekt haben. Sie nehmen sich einfach zwei Teebeutel und überbrühen diese mit heißem Wasser. Nach kurzer Zeit nehmen Sie die Beutel und lassen diese abkühlen. Wenn die Temperatur angenehm warm ist, legen Sie diese auf Ihre Augen.


Gurkenscheiben

Durch kühle Gurkenscheiben können brennende Augen gelindert werden. Legen Sie die Gurkenscheiben etwa 10 Minuten auf Ihre Augen und genießen Sie Ihre Auszeit.


Massage

Mit Ihren Zeigefingern können Sie die Augen mit kleinen kreisenden Bewegungen, am inneren Ende der Augenbraue und im inneren Augenwinkel hin zum äußeren Ende, massieren. Dadurch wird Ihre Durchblutung angeregt.


Omega-3-Fettsäuren

Seit längerer Zeit werden Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel bei Meibom-Drüsen-Dysfunktion empfohlen. Hier handelt es sich um wichtige Fettsäuren, die der Körper von selbst nicht herstellen kann. Dieses Mittel unterstützt Sie bei Ihrer Gesundheit (z.B. bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen) und fördert Ihre Hirnleistung.


Die Funktion von Omega-3-Fettsäuren ist zum einen, dass sie bei Körpertemperatur flüssig werden und ihnen eine antientzündliche Wirkung nachzuweisen ist. Dies soll zur Verflüssigung des Meibom-Drüsensekrets führen, sodass es die Drüsenausgänge nicht mehr verstopft.


Wechselbad und warme Kompressen

Ein Wechsel zwischen kaltem und warmem Wasser kann Ihren Augen helfen, die Augen zu beruhigen und zu erfrischen. Um das frische Gefühl beizubehalten, sollten sie nach dem Wechsel von warm zu kühl aufhören.


Falls Sie es nur mit Wärme versuchen wollen, gibt es die Möglichkeit der warmen Kompressen. Dazu tauchen Sie Ihren Waschlappen in heißes Wasser ein und legen diesen für 2-10 Minuten auf Ihre Augen.


Eine trocken-warme Kompresse können Sie mit einem erwärmten Dinkelkissen oder Gelpads durchführen. Um Ihren Augen wirklich zu helfen, müsste diese Prozedur mehrmals am Tag für mindestens 4 Minuten auf mindestens 40 Grad durchgeführt werden.


ODER KOSTENLOS ANRUFEN: 0800 7242793



Posted in: Medizin