Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit
Die häufigsten Arten der Fehlsichtigkeit sind Kurz- und Weitsichtigkeit. Wie der Name bereits erahnen lässt, können Betroffene einer Kurzsichtigkeit nur Objekte in der Nähe scharf sehen. Dementsprechend verhält es sich bei der Weitsichtigkeit genau umgekehrt, sodass nur der Blick in die Ferne ein optimales Bild liefert.
Ob im Kindes- oder Erwachsenenalter, häufig ist unsere Sehkraft auf diese Weise beeinträchtigt. Mehr als jeder zweite Deutsche ist entweder kurz- oder weitsichtig.
Kurzsichtigkeit
Die Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, ist eine angeborene oder erworbene Fehlsichtigkeit des Auges, sowie die Weitsichtigkeit. Kurzsichtige Menschen haben die Schwierigkeit entfernte Dinge, scharf zu sehen. Auf kurzer Distanz erkennen die Betroffenen alle Gegenstände ohne Probleme.
Dabei handelt es sich hierbei um keine Krankheit, sondern um eine Entwicklungsform des Auges. Das Ausmaß der Kurzsichtigkeit wird in Dioptrien (dpt) gemessen, wobei vor die Stärkeangabe ein Minuszeichen gesetzt wird.
Eine ursächliche Behandlung ist meist nicht möglich, aber durch eine entsprechende Korrektur ist eine gute Sicht gewährleistet. Das geschieht in der Regel durch eine Brille oder Kontaktlinsen.
Ursachen für Kurzsichtigkeit
Für die Kurzsichtigkeit gibt es in der Regel zwei Ursachen. Die häufigste Ursache liegt an einem zu lang ausgeprägten Augapfel, wodurch es zu einem Missverhältnis zwischen der Brechkraft des Auges und der Achslänge kommt. Idealerweise liegt der Brennpunkt (oder Fokus) auf der Netzhaut. Bei Kurzsichtigen verlagert er sich durch einen zu langen Augapfel oder eine zu starke Brechkraft nach vorne (s. Abb.), was zu einem verschwommenen Bild führt.
Folglich treffen Lichtstrahlen entfernter Objekte ein Stück vor der Netzhaut auf und verstreuen sich anschließend. Das erzeugte Bild ist also unscharf. Diese Art der Kurzsichtigkeit nennt sich auch Achsen-Myopie.
Zucker als Ursache für Kurzsichtigkeit
Loren Cordain von der Colorado State University in Fort Coll hat noch eine weitere Theorie für die Ursache der Kurzsichtigkeit. Sie sieht einen Zusammenhang mit dem immens gestiegenen Zuckerkonsum der letzten Jahre. Nicht nur werden immer mehr Softdrinks und süße Säfte verzehrt, sondern fast alles was wir essen, beinhaltet Zucker.
Dieser Speiseplan erhöht wiederum den Insulinspiegel und regt ebenfalls das Wachstum des Augapfels an. Wir sehen so gut, wie wir essen: Eine Studie an Hühnern ergab ein erstaunliches Ergebnis. Bei Hühnern bildete sich eine starke Myopie, nachdem man ihnen Insulin injizierte.
In der Wissenschaft gibt es viele Theorien und Ansätze das Phänomen der Kurzsichtigkeit zu erklären. Bis es zur Gänze gelöst ist, wird sicherlich noch eine Menge Zeit verstreichen. Nutzen Sie diese Zeit, um Ihre Augen zu schonen. Gehen Sie oft ins Frei, entspannen Sie Ihre Augen und achten Sie besonders auf eine gesunde Ernährung - es lohnt sich!
Zum Verdeutlichen: Ein Augapfel, der einen Millimeter zu lang ist, kann einen Unterschied von mehreren dpt. bewirken. Die andere Ursache, die zu Kurzsichtigkeit führt, nennt sich Brechungs-Myopie und ist wesentlich seltener. Bei dieser Art der Kurzsichtigkeit weist der Augapfel eine normale Länge auf, jedoch bestehen Unstimmigkeiten in der Brechkraft der Hornhaut und der Linse. Durch eine zu starke Brechung, treffen auch hier die Lichtstrahlen vor der Netzhaut auf und machen das Bild ebenfalls unscharf.
Umweltfaktoren als Ursache für Kurzsichtigkeit
Wenn wir uns einmal den Wandel der letzten 15 bis 20 Jahre anschauen, fällt vor allem auf, dass uns vorrangig die Technik mehr und mehr vereinnahmt hat - ganz vorneweg: Smartphones und Tablets. Gefühlt ist jeder immer und überall am Handy.
Jobs, die früher noch manuell ausgeführt wurden, werden heute am Computer erledigt. Generell haben wir für alles einen Computer oder ein “smartes” Gerät - ob Politessen, Bahnkontrolleure, Bedienungen im Restaurant, Verkäufer im Geschäft, Sanitärdienste oder Kfz-Mechatroniker, die Liste ließe sich noch lange so weiterführen.
Zwar haben diese Berufsgruppen auch vor Einführung dieser technischen Geräte schon überwiegend Naharbeit geleistet, durch die Bildschirme ist das Sehen allerdings sehr statisch geworden - immer die gleichen Stelle aus der gleichen Distanz zu fokussieren, ist sehr monoton und auf Dauer anstrengend für das Auge. Dabei bleiben Augenprobleme bei der Bildschirmarbeit nicht aus. Um diese Probleme zu vermeiden, helfen Ihnen Brillengläser mit Blaulichtfilter, die Ihre Augen dauerhaft schützen.
Hinzu kommt, dass Kinder immer früher mit Smartphones konfrontiert werden. Den Augen wird keine Pause mehr gegönnt. Außerdem werden die Schulzeiten zunehmend länger und somit auch die Naharbeit. Wenn man zudem in seiner Freizeit noch gerne liest oder Konsole spielt und Abends den Fernseher anmacht, gewöhnt sich das Auge an die Kurzsichtigkeit.
Entwicklung der Kurzsichtigkeit im Kindesalter
Kurzsichtigkeit entwickelt sich meist im Laufe der Kindheit. In der Regel macht sie sich im Grundschulalter oder mit Beginn der Pubertät bemerkbar, weshalb auch oft die Rede von Schulmyopie ist. Meistens schreitet sie bis zum 25. oder 30. Lebensjahr voran und pendelt sich dann auf einem Wert ein. Die Kurzsichtigkeit kann in dieser Zeit auch sporadisch auftreten. Oftmals verändert sich ein Wert abrupt, bevor er über längere Zeit konstant bleibt. Häufig treten solch große Sprünge im Alter zwischen 20 und 30 Jahren auf, ehe sich die Sehstärke einpendelt.
Laut eines wissenschaftlichen Berichts im “European Journal of Epidemiology” sind allein in Europa gut 47% der 25 bis 29-jährigen kurzsichtig. Besonders rasant breitet sich Myopie in Asien aus, wie viele Studien belegen. In Asiens Großstädten liegt die Quote von Kurzsichtigkeit in der Bevölkerung bereits bei 90%. Ebenfalls tragen 90% der chinesischen Studenten eine Brille. In Taiwan hat sich die Anzahl der kurzsichtigen Achtjährigen von 1995-2005 sogar verdoppelt.
Da Statistiken zufolge etwa jedes fünfte Kind eine Brille benötigt. Für die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes ist ein gutes Sehvermögen und die richtige Sehhilfe von enormer Bedeutung. Eine mögliche Kurz- oder Weitsichtigkeit sollte früh erkannt werden, um mithilfe von einer Brille oder Kontaktlinsen das Leben des Kindes zu erleichtern. Deshalb sollten Sie mit Ihrem Kind Ihrem Augenoptiker oder Augenarzt einen Besuch abstatten und sich informieren, worauf bei Kinderbrillen zu achten ist.
Unsere Augen stellen sich langfristig auf Nahdistanz ein
Eine Untersuchung von Schülern aus Singapur und Australien, in denen der Lebensstil und die Sehkraft verglichen wurden, ergab dass die Quote der Kurzsichtigkeit in Singapur knapp 10 mal höher ist, als bei australischen Kindern.
Das Interessante dabei war, dass die Kinder in Australien die gleiche Zeit mit Lesen, Fernsehen oder Computerspielen verbrachten - lediglich die Zeit im Freien unterschied sich deutlich! Australische Kinder kamen dabei auf durchschnittlich zwei Stunden im Freien, Kinder aus Singapur hingegen verbrachten viel weniger Zeit draußen.
Tageslicht und der Blick in die Ferne sind gut für die Augen!
Studien haben in den vergangen Jahren gezeigt, dass Tageslicht Einfluss auf das Wachstum des Augapfels hat. Je mehr Tageslicht, desto mehr wird das Wachstum des Auges gehemmt - dies hängt wahrscheinlich mit dem Botenstoff Dopamin zusammen.
Nicht nur Tageslicht, sondern auch der Blick in die Ferne ist eine Wohltat für die Augen. So entspannt sich der Ziliarmuskel, welcher verantwortlich für die Akkomodation, also den Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht ist. Je mehr er auf die Nahdistanz ”trainiert” wird, desto schwerer fällt es uns, in die Weite zu schauen - wir verlernen es regelrecht.
Weitsichtigkeit
Haben Sie sich schon mal dabei erwischt, dass Sie beim Lesen einer Zeitung oder eines Buches Ihren Arm ausgestreckt haben, um die Buchstaben besser sehen zu können? Dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit der Fall, dass Sie davon betroffen sind.
Die sogenannte Weitsichtigkeit bzw. Übersichtigkeit zeigt sich, indem Sie weit entfernte Objekte schärfer erkennen können als Gegenstände in unmittelbarer Nähe. Das Ausmaß der Weitsichtigkeit wird in Dioptrien angegeben, wobei vor die Stärkeangabe ein Pluszeichen gesetzt wird.
Bei einem sehr geringen Wert ist eine Brille oder Kontaktlinse nicht unbedingt notwendig, da das Auge sich durch eine Verstärkung der Brechkraft in gewissem Umfang selbst helfen kann. Aber auch bei guter Sicht kann eine Korrektur unter Umständen sinnvoll sein, da das Auge stärker beansprucht wird.
Schielerkrankungen und ein erhöhter Innendruck des Auges können die Folgen sein. Auch sogenannte asthenopischen Beschwerden, wie z.B. Kopfschmerzen oder Müdigkeitserscheinungen, kann durch eine Brille oder Linse entgegengewirkt werden
Ursachen für Weitsichtigkeit
Die Ursachen einer Weitsichtigkeit sind im Prinzip äquivalent zu der einer Kurzsichtigkeit. Auch bei der sogenannten Hyperopie besteht eine Abweichung der Länge des Augapfels. Im Gegensatz zur Kurzsichtigkeit zeigt sich diese Abweichung in Form eines zu kurzen Augapfels. Folglich wird das Bild nicht kurz vor der Netzhaut, sondern knapp dahinter projiziert, wodurch ebenfalls ein unscharfes Bild das Ergebnis ist (s. Abb). Diese Art der Weitsichtigkeit heißt auch Achsen-Hyperopie.
Wenn das anvisierte Objekt näher heranrückt, verschiebt sich der Brennpunkt weiter nach hinten und die Sicht wird immer unschärfer. Weiter entfernte Objekte können hingegen gut erkannt werden. Daher der Begriff Weitsichtigkeit.
Ebenfalls kann eine zu geringe Brechkraft der Linse und der Hornhaut zu einer Brechungs-Hyperopie führen. Die Folgen dieser Brechungs-Weitsichtigkeit sind die gleichen, wie die der Achsen-Weitsichtigkeit.
Entwicklung der Weitsichtigkeit im Kindesalter
Die Hyperopie ist Teil des kindlichen Entwicklungsprozesses und nimmt in der Regel ab dem sechsten Lebensjahr deutlich ab. Daher ist es in jungen Jahren erst bei einem höheren Wert sinnvoll, korrigierend einzugreifen, da ansonsten Schielerkrankungen auftreten können. Wenn eingegriffen wird, empfiehlt sich eine Unterkorrektur, mit der die natürliche Entwicklung angemessen begleitet wird.
Behebung durch Brillengläser
Sowohl Weit- wie auch Kurzsichtigkeit sind meistens nicht krankheitsbedingt und können durch eine Brille ausgeglichen werden. Bei Kurzsichtigkeit kommen sogenannte Minusgläser („-“-Zeichen) zum Einsatz. Diese haben eine konkave Wölbung und sind zur Glasmitte dünner als am Rand. Sie streuen die Lichtstrahlen, sodass diese erst auf der Netzhaut zusammentreffen, ein scharfes Bild ergeben und so der Blick in die Ferne optimiert wird.
Weil der Blick in Nahdistanzen auch mit Brille oder Kontaktlinse unverändert gut bleibt, können beide den ganzen Tag lang getragen werden, was eine permanent gute Sicht ohne Brillenwechsel ermöglicht.
Besonders im Straßenverkehr sind eine Brille oder Kontaktlinsen für Kurzsichtige unverzichtbar. Egal ob als Fußgänger, Rad- oder Autofahrer, eine optimale Sicht auch auf weiter entfernte Objekte erhöht die Sicherheit deutlich. Für ein Höchstmaß an Sicherheit im Straßenverkehr empfehlen wir unsere Clear Drive Autofahrgläser.
Um der Weitsichtigkeit entgegen zu wirken benutzt man Plusgläser („+“-Zeichen), auch Sammellinsen genannt. In der Regel geschieht das durch konvex geformte Brillengläser oder Kontaktlinsen, die den Brennpunkt angleichen. Diese sind zur Glasmitte dicker und streuen das Licht nicht, sondern bündeln es. Auf diese Weise wird auch hier das eintreffende Licht, erst auf der Netzhaut, zu einem scharfen Bild zusammengeführt.
Gerade im Alter können Kurz- und Weitsichtigkeit gleichzeitig auftreten. In solchen Fällen hilft eine Gleitsichtbrille.
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