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Altersbedingte Makuladegeneration - Ursachen, Symptome und Behandlung

Altersbedingte Makuladegeneration - Ursachen, Symptome und Behandlung
15. Januar 2019


Unter Makuladegeneration ist allgemein eine Augenerkrankung zu verstehen, die den Hinterbereich der Netzhaut, also die Makula, angreift. Die Makula ermöglicht ein scharfes Sehen in der Netzhautmitte. Hierbei ist die altersbedingte Makuladegeneration die häufigste Augenerkrankung. In Deutschland sind etwa 4 Millionen Menschen betroffen.


Bei der altersbedingten Makuladegeneration, auch unter dem Namen altersbezogene oder altersabhängige Makuladegeneration bekannt, kurz AMD, handelt es sich um eine chronische Erkrankung der Netzhaut des Auges, welche den gelben Fleck (Makula) betrifft. Die Sehkraft lässt allmählich nach, Farben und Kontraste werden immer schwächer.

Aufbau des Auges


Ein Teil der Netzhaut wird zerstört, sodass scharfes und farbiges Sehen nicht mehr möglich ist - Farben und Kontraste verblassen. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen erkrankt das andere Auge in einem relativ kurzen Zeitabstand innerhalb von ein paar Jahren.


Formen der altersbedingten Makuladegeneration

Bei der altersbedingten Makuladegeneration wird zwischen zwei Formen unterschieden, nämlich der trockenen und der feuchten Form der altersbedingten Makuladegeneration. Ebenfalls wird die trockene AMD in drei Stadien aufgeteilt: das frühe, mittlere und fortgeschrittene Stadium.


Die trockene AMD zeichnet sich dadurch aus, dass diese die frühe und mittlere Form der altersbedingten Makuladegeneration umfasst. Etwa 85 Prozent aller Betroffenen leiden unter der trockenen AMD. Eine häufige Begleiterscheinung ist die Rückbildung sowie ein Funktionsverlust der Netzhautmitte als Folge der geographischen Atrophie. Diese bezeichnet das Absterben der Netzhautzellen.


Eine leichte Beeinträchtigung der Sehfähigkeit erschwert das Leben der Betroffenen bei alltäglichen Tätigkeiten. Während des Krankheitsverlaufs wird das Gesichtsfeld ebenfalls beeinträchtigt. Verlust von Sinneszellen durch Ablagerungen (Drusen) oder Verschleißprozesse sind ebenfalls typische Merkmale der trockenen altersbedingten Makuladegeneration.


Die feuchte AMD hingegen bezeichnet die fortgeschrittene Form der altersbedingten Makuladegeneration, an der etwa 10 bis 15 Prozent der Betroffenen leiden. Zudem geht die feuchte AMD aus der trockenen AMD hervor und weist im Gegensatz dazu einen aggressiveren Krankheitsverlauf auf.


Die Sehfähigkeit wird bei dieser Form stark beeinträchtigt, vor allem wenn die Krankheit nicht behandelt wird. Sowohl Blut- als auch Flüssigkeitsverluste können durch das schnell wachsende Gefäß unter der Makula entstehen und im späteren Verlauf zu Einschränkungen in Nah- und Weitsicht führen.


Symptome der altersbedingten Makuladegeneration

Um als Betroffener rasch handeln zu können, sollten Sie auf bestimmte Anzeichen achten, die auf eine mögliche altersbedingte Makuladegeneration hinweisen können. Wenn Sie ein verschlechtertes oder verzerrtes Sehen, springende Buchstaben oder krumme Linien wahrnehmen, kann das auf eine vorhandene AMD hindeuten. In jedem Fall sollten Sie bei solchen Symptomen einen Augenarzt aufsuchen und Ihre Augen untersuchen lassen.


Erste Symptome der trockenen AMD sind eine verminderte Sehschärfe, die das Lesen erschwert oder, dass Betroffene Gesichter von Menschen auf der Straße nicht mehr erkennen können. Die Betroffenen nehmen meist ein verzerrtes und verschwommenes Bild wahr.


Bei der feuchten AMD, das fortgeschrittene Stadium der Krankheit, zeigt häufig einen dunklen Fleck in der Mitte, als Symptom auf. In den Randbereichen des Gesichtsfeldes ist das Sehen noch nicht beeinträchtigt. Weitere Symptome sind verzerrte Linien (Grund ist hier die Makulaschwellung), Probleme beim Lesen, Schreiben, Autofahren oder bei Handarbeiten. Das Entziffern von Zahlen und Buchstaben wird erschwert. Es kann auch zu Angst, Unsicherheit oder gar Depressionen führen, da Betroffene einige Aktivitäten in Ihrem Leben nicht mehr ausführen können.


Risikofaktoren der AMD

Bei der altersbedingten Makuladegeneration wird zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Risikofaktoren unterschieden.


vermeidbare Risikofaktoren:

- Rauchen

- Bewegungsmangel

- UV-Strahlung sowie Blaulicht-Strahlung

- Unausgewogene und fettreiche Ernährung


unvermeidbare Risikofaktoren:

- Alter (d.h. mit zunehmendem Alter ist man immer anfälliger)

- Menschen mit heller Haut oder Augenfarbe erkranken häufiger als Menschen mit dunkel pigmentierter Regenbogenhaut (blaue Augen sind weniger pigmentiert bieten somit einen geringeren Schutz der Netzhaut und der Linse)

- Genetische Faktoren und familiäre Vorbelastung

- Frauen sind öfter betroffen als Männer


Früherkennung der altersbedingten Makuladegeneration

Bei AMD ist die rechtzeitige Diagnose von enormer Bedeutung, da eine starke Verschlechterung der Sehschärfe bei der feuchten AMD verhindert werden kann. Die Früherkennung hat auch einen Einfluss auf die Behandlung der Krankheit und somit kann eine schonende Behandlungsmethode ausreichend sein. Bereits zerstörte Netzhautzellen können nie wieder ersetzt werden.


Deshalb ist es für Sie besonders wichtig, regelmäßig zum Augenarzt zu gehen und sich untersuchen zu lassen, um eine frühzeitig eine Erkrankung festzustellen und diese zu behandeln. Vor allem ab dem 50. Lebensjahr sollten Sie einmal jährlich zur Augenuntersuchung (u.a. Netzhautuntersuchung) gehen.


Diagnose der altersbedingten Makuladegeneration

Damit der Arzt eine altersbedingte Makuladegeneration diagnostizieren kann, gibt es zum einen die Früherkennungsuntersuchungen. Neben den Sehtests, die Aussagen über die Sehschärfe und mögliche Sehstörungen geben, macht der Augenarzt andere Untersuchungen, um eine verzerrte Wahrnehmung festzustellen.


Dabei werden noch unentdeckte Augenerkrankungen erfasst und eine ideale Therapie gesucht. Neben den Früherkennungsuntersuchungen gibt es den Amsler-Gitter-Test, die Spaltlampenuntersuchung, die Augenspiegelung oder die Fluoreszein-Angiographie.


Bei der Untersuchung mit der Spaltlampe liegt der Fokus auf dem vorderen und mittleren Augenbereich. Dazu gehören die Augenlider, Bindehaut, Lederhaut, Hornhaut, Iris und Augenlinse, die mit der Spaltlampe (Tischmikroskop mit Lichtquelle) untersucht werden.


Darüber hinaus gibt es Untersuchungen, die nur zur genauen Beobachtungen des hinteren Augenbereiches dienen. Bei der Augenspiegelung wird der Augenhintergrund mithilfe eines Augenspiegels untersucht, um mögliche Veränderungen in der Netzhaut, der Makula und dem Sehnervenkopf zu erkennen. Die Untersuchung verläuft schmerzfrei, allerdings dürfen Sie danach erstmal kein Auto fahren.


Die Fluoreszein-Angiographie dient zur Untersuchung veränderter Gefäße oder Blutungen im Augenhintergrund mithilfe des Farbstoffes Fluorescein, der in die Armvene injiziert wird. Der Farbstoff markiert die erkrankten Blutgefäße und lässt diese bei Blaulicht hervorstechen, sodass es dem Augenarzt leichter fällt, die beschädigten Stellen sofort zu erkennen.


Werden die drei Stadien der trockenen Makuladegeneration betrachtet, sind im frühen Stadium keine besonderen Symptome festzustellen, aber dafür können mithilfe einer Augenspiegelung kleine bis mittelgroße Drusen erkennbar sein. Pigmentveränderungen sind ebenfalls typische Merkmale bei solch einer Untersuchung.


Befindet sich die trockene AMD bereits im mittlerem oder fortgeschrittenem Stadium, ist es gut möglich, dass der Augenarzt größere Drusen sowie eine teilweise ausgedünnte Pigmentschicht wie auch Gefäßschicht diagnostiziert.


Behandlung und Therapie der AMD

Die altersbedingte Makuladegeneration kann nicht geheilt werden, aber es gibt einige Therapiemöglichkeiten, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen oder sogar zu stoppen.


Das AMD-Risiko können Sie senken, indem Sie auf das Rauchen verzichten, regelmäßig Sport machen und sich bewegen. Ausreichende Bewegung kann das AMD-Risiko um 25 Prozent senken. Eine vitaminreiche, ausgewogene und gesunde Ernährung ist nicht zu vernachlässigen. Bestimmtes Obst und grünes Gemüse mit einem großen Anteil an Lutein und Zeaxanthin (z.B. Grünkohl, Erbsen) kann das AMD-Risiko um fast die Hälfte reduzieren.


Besonders Vitamin C, Vitamin E, Zinkoxid, Kupferoxid und Beta-Carotin können den Krankheitsverlauf verlangsamen. Jedoch sollten Raucher und Ex-Raucher Beta-Carotin nicht einnehmen, da durch die Einnahme das Lungenkrebs-Risiko erhöht wird. Ebenso sollte immer ein ausreichender UV-Schutz gegeben sein, da es neben der altersbedingten Makuladegeneration sonst auch zum grauen Star kommen kann.


Allgemein ist die Wahrscheinlichkeit höher, die Krankheit besser behandeln zu können, wenn diese frühzeitig diagnostiziert wird.


Bezüglich der trockenen Form der AMD sind noch keine wirklich wirksamen Behandlungsmöglichkeiten bekannt. Es bietet sich nur noch die Chance, die vermeidbaren Risikofaktoren in Ihrem Leben auszulöschen oder zu reduzieren. Auch die Laser-Regenerationstherapie kann eingesetzt werden, um die Krankheit zu behandeln. Bei dieser Lasertherapie wird ein Nanosekundenlaser eingesetzt, der eine schnelle und schonende Behandlung garantiert.


Für die feuchte AMD gibt es neben der Lasertherapie, auch andere Behandlungsmöglichkeiten wie die Medikamententherapie oder die photodynamische Therapie (PDT). Diese Medikamententherapie werden VEGF-Hemmern (Medikament) in den Glaskörper des Auges (s. Aufbau des Auges) injiziert und ist eine oft angewandte Methode bei der feuchten altersbedingten Makuladegeneration.


Die photodynamische Therapie erfolgt durch eine Injektion eines bestimmten Wirkstoffes in die Armvene, der in die Blutbahn und damit in die Blutgefäße gelangt, welche von der Krankheit betroffen sind. Der Wirkstoff dichtet diese Blutgefäße ab und stoppt bzw. verlangsamt den Krankheitsprozess.



ODER KOSTENLOS ANRUFEN: 0800 7242793


Posted in: Medizin