Neue Brille unscharf?
In einigen Fällen kann es vorkommen, dass Sie eine neue Brille erhalten und diese absolut nicht Ihren Erwartungen entspricht, weil Sie zum Beispiel nicht scharf sehen können oder der Blick zur Seite, nach oben oder nach unten unscharf ist. Es können Verzerrungen auftreten oder gerade Linien erscheinen plötzlich schräg. Wir wollen in diesem Artikel erklären, wie es dazu kommen kann, dass Sie durch Ihre neue Brille unscharf sehen.
Kopfschmerzen und Schwindel mit neuer Brille - Die richtige Sehstärke ist nicht alles
Nicht nur Gleitsichtbrillen, sondern auch Einstärkenbrillen haben bestimmte unvermeidliche Abbildungsfehler in den Randbereichen, die besonders für Erst-Brillenträger gewöhnungsbedürftig sind. Sollten diese Fehler aber sehr störend sein oder sogar im zentralen Gesichtsfeld auftreten, kann das an vermeidbaren Versäumnissen liegen.
Weisen die Brillengläser dennoch die korrekte Sehstärke auf, können folgenschwere Unterschiede zwischen Test- und Tragesituation schuld sein. Test- und Tragesituation unterscheiden sich bei fast allen Kunden mehr oder weniger stark darin, wie akkurat die Brillengläser vor den Augen sitzen. Einige Optiker berücksichtigen dies beim Anpassen der Brillengläser nicht.
Sehtest vs. individuelle Tragesituation
Während der Refraktionsbestimmung sitzt die Messbrille in einem Standard-Abstand von 13 bis 14 Millimetern vor den Augen. Anders als in der alltäglichen Tragesituation. Denn der Abstand Ihrer Brillengläser vom Auge ist abhängig vom Sitz Ihrer Fassung. Dabei kann der Abstand durchaus kleiner als 12 oder sogar größer als 15 Millimeter sein. Messbrillen sind in der Testsituation komplett gerade. Anders als in der Tragesituation.
Im Normalfall passen sich die meisten Brillen dem Gesicht mit einer leichten Wölbung an. Das bedeutet, dass die beiden Brillengläser nicht “auf einer Linie” stehen, sondern dass diese ein wenig nach rechts und links ausgerichtet sind. In der Testsituation wird die Messbrille so aufgesetzt, dass diese keine Vorneigung besitzt. Anders als im Alltag, denn da tragen viele Menschen Ihre Brille etwas vorgeneigt.
Beim Ausprobieren der Brillengläser wird man oftmals dazu aufgefordert, den Kopf sehr gerade zu halten und starr geradeaus zu schauen. Doch in der normalen Tragesituation halten Sie den Kopf typischerweise eventuell etwas erhoben oder ein wenig gesenkt.
Die richtige Zentrierung ist entscheidend
Nun stellt sich die Frage, warum ausgerechnet diese Unterschiede zwischen Test- und Tragesituation ein Problem darstellen. Bei der Brillenanpassung spielt nicht nur die richtige Sehstärke eine wichtige Rolle, sondern auch die korrekte Zentrierung der Brillengläser.
Das bedeutet, dass die optische Mitte des Brillenglases, sich genau dort befinden sollte, wo Sie beim entspannten Blick geradeaus hinsehen. Das muss nicht in jedem Fall die Mitte des Brillenglases sein. Es ist deswegen so wichtig, dass die Brillengläser richtig zentriert werden, weil die sphärische Linse in ihrer Mitte keine Abbildungsfehler aufweist. Zum Rand hin bewirken diese Abbildungsfehler, dass das Bild weniger scharf und zunehmend verzerrt wirkt.
Für eine korrekte Zentrierung der Brillengläser sind verschieden Faktoren von Bedeutung. Dazu zählen der Hornhautscheitelabstand, der Fassungsscheibenwinkel, die Vorneigung, die Pupillendistanz sowie die natürliche Kopfhaltung des Brillenträgers. Diese Faktoren sollten beim Testen neuer Brillengläser immer mit einbezogen werden.
Jeder dieser Aspekte beeinflusst auf seine Weise die Abbildungsqualität eines Brillenglases. Viele dieser Parameter sind nur in der Tragesituation messbar, also wenn Sie Ihre eigene Brillenfassung auf der Nase haben.
Häufigste Ursache für Probleme mit der neuen Brille: Eingewöhnungszeit
Insbesondere frischgebackene Brillenträger klagen in den ersten Tagen mit ihrer neuen Brille häufig über Kopfschmerzen oder Schwindelgefühle. Dies liegt zum einen daran, dass das Gehirn und die Augenmuskulatur sich erst einmal daran gewöhnen müssen, dass sie mit der neuen Brille nicht mehr so viel Arbeit zu verrichten haben. Schwindelgefühle entstehen in den meisten Fällen durch Verschiebungen der Achse. Ist diese Verschiebung besonders stark ausgeprägt, kann es vorkommen, dass die Augen dem Gehirn einen Streich spielen und zum Beispiel eine gerade Tischplatte schief erscheint.
In den meisten Fällen müssen sich betroffene Personen also nur an Ihre neuen Brillengläser gewöhnen. Bei den Brillenglas-Experten haben Sie deshalb 100 Tage Zeit, Ihre neuen Brillengläser ausgiebig zu testen. Gerade wenn sich Ihre Sehwerte leicht verändert haben, kann es durchaus einige Tage dauern, bis Sie mit Ihren neuen Gläsern zurechtkommen. Sobald die Brille fertig ist, sollte Ihr Optiker vor Ort daher ein Blick darauf werfen, wie genau die Fassung im Gesicht sitzt und eventuell Anpassungen an Bügeln oder Nasenpads vornehmen.
ODER KOSTENLOS ANRUFEN: 0800 7242793