Atropin

Atropin ist eine Arznei, die aus pflanzlichen Inhaltsstoffen zusammengestellt wird und unterschiedliche Verwendung in der Augenheilkunde hat.

Aufgrund seiner Wirkung direkt auf das vegetative Nervensystem kann er für viele Anwendungsbereiche eingesetzt werden, somit hat Atropin einen Effekt auf Herz und Kreislauf, Magen-Darm-Tätigkeit, Atmung und Aktivität der Speichel- und Schweißdrüsen. Findet Atropin seine Verwendung am Auge, so wirkt er lähmend auf den Schließmuskel der Pupille und auf den Ziliarmuskel.

Wird Atropin in der augenheilkundlichen Diagnostik verwendet, so soll der Wirkstoff die Pupille weit stellen und die Akkommodation der Augenlinse unterbinden. So lässt sich der Augenhintergrund mit der Spaltlampe gut analysieren. Auf diese Weise lassen sich Probleme auf der Netzhaut identifizieren.

Die sogenannte objektive Refraktionsbestimmung kann durch die auf die Fernsicht „fixierte“ Augenlinse gestattet werden – die exakte Bestimmung des Brechfehlers des Auges anhand eines auf die Netzhaut projizierten Testbildes ohne den verfälschenden Einfluss der Akkommodation. Diese objektive Refraktionsbestimmung wird besonders bei Kindern durchgeführt, um die Werte für Brillengläser zu ermitteln.

In der augenheilkundlichen Therapie wird Atropin für die unterschiedlichsten Gründe verwendet. Bei der therapeutischen Behandlung von Amblyopie dienen Atropintropfen der Penalisation des stärkeren Auges (so soll der Aufwand des schwächeren Auges hervorgehoben werden). Darüber hinaus löst Atropin Akkommodationskrämpfe, die bei Menschen mit einer nicht auskorrigierten Weitsichtigkeit vorkommen. Bei einer progressiven Myopie im Kinder- und Jugendalter finden Atropintropfen einen guten Einsatzbereich, regelmäßig in geringen Dosen verabreichte Atropintropfen sorgen für eine Minderung der Beschwerden. Offiziell zugelassen ist der Einsatz von Atropin in Deutschland nicht, im Gegensatz zu Asien und den USA. 

Zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken eingesetzte Atropintropfen erhöhen durch die weit gestellte Pupille zeitweise die Lichtempfindlichkeit des Auges, das ist auf die Akkommodation der Pupille zurückzuführen, da diese durch die Lähmung gestört ist – dies verhindert das scharfe Sehen auf kurze Distanzen.

Die Inhaltsstoffe des Atropins sind in Tollkirschen, Alraunen, Stechäpfel und Engelstrompeten wiederzufinden und ist seither bekannt als Gift- als auch als Heilmittel bekannt. In der Renaissance galten weite Pupillen als besonders schön, daher haben sich die Damen damals Atropin haltige Extrakte der Tollkirsche in die Augen geträufelt.

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