Lucentis

Lucentis ist ein Medikament zur Therapie der altersbedingten Makuladegeneration und der diabetischen Retinopathie.

Wenn von dem Medikament, das unter dem deutschen Handelsnamen “Lucentis”  bekannt ist, gesprochen wird, so spricht man in dem Fall von dem durch das Arzneimittelunternehmen Novartis vertriebenes Medikament mit dem Wirkstoff Ranibizumab. Ranibizumab ist ein Antikörper gegen den Wachstumsfaktor VGEF-A (Vascoendothelial Growth Factor), der unter anderem bei altersbedingter Makuladegeneration und Retinopathien von geschädigten Zellen der Netzhaut freigesetzt wird und das Einwachsen neuer Blutgefäße in die Netzhaut stimuliert. Da diese Blutgefäße tendenziell undicht sind, schädigen sie die Netzhaut durch Einblutungen und Ödembildung mehr, als dass diese helfen. Der in Lucentis enthaltene Antikörper bindet VGEF-A und unterbindet dadurch den zu Neovaskularisierung führenden Prozess.

Lucentis ist seit 2007 in der europäischen Union als Therapie gegen die feuchte altersbedingte Makuladegeneration und gegen eine diabetischen Retinopathie auftretende Makulaschäden zugelassen. Lucentis wird unter lokaler Betäubung direkt in den Glaskörper des Auges injiziert. Der Therapieplan sieht eine bestimmte Anzahl monatlicher Injektionen vor, gefolgt von einer Behandlungspause, die so lange dauert, wie die Verbesserung der Symptomatik anhält. Da die Antikörper nicht unbegrenzt im Auge verbleiben, so wirkt auch die Therapie nicht unbegrenzt. Treten erneut Sehkraftverluste auf, werden weitere Behandlungen angesetzt.

Zu den Nebenwirkungen gehören in einigen Fällen intraokulare Infektionen, erhöhter Augendruck und Blutungen der Bindehaut sowie Bindehautentzündungen auf.

Eine ebenfalls zugelassene Alternative zu Lucentis ist das Medikament Eylea.

Der Wirkstoff Ranibizumab ist eng verwandt mit Bevacizumab. Dieser wird unter dem Handelsnamen Avastin als Chemotherapeutikum in der Therapie verschiedener Krebsarten genutzt. Auch Bevacizumab ist ein Antikörper gegen VGEF-A, jedoch nicht für die Therapie der altersbedingten Makuladegeneration und des diabetischen Makulaödems nicht zugelassen. Trotzdem wird das um ein vielfaches günstigere Präparat von manchen Augenärzten in die Therapie dieser Erkrankungen als Alternative eingesetzt. Studien zeigen die grundsätzliche Gleichwertigkeit der beiden Therapien, in der Regel verweigert die Krankenkasse die Finanzierung der günstigeren Avastin-Behandlung.

Das Mittel Lucentis ist auch weiterhin eine wirkungsvolle Therapie der myopen choroidalen Neovaskularisation, welche bei starker Kurzsichtigkeit auftreten kann.

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