Adaption

Unsere Augen sind fähig, sich an unterschiedliche Bedingungen anzupassen, wie z.B. unterschiedliche Helligkeit und Lichtverhältnisse. Diese allgemeine Anpassung des Auges an wechselnde Bedingungen nennt man Adaption.

Mithilfe der Adaption kann sich das Auge an einen großen Helligkeitsbereich anpassen, ganz gleich ob mondlose Nacht oder gleißender Sonnenschein (beide Situation unterscheiden sich in der Lichtstärke um den Faktor 1 000 000 000). Da die Augen also fähig sind, sich mittels Adaption anzupassen, können wir mit normalem Kunstlicht im beleuchteten Zimmer vergleichbar gut lesen, wie bei Sonnenschein im Freien. Ähnlich verhält es sich am späten Nachmittag, welcher für uns nicht unbedingt dunkler wirkt als der Mittag, auch wenn sich hier die Helligkeiten um den Faktor 100 000 unterscheiden.

Die Adaption erfolgt durch Anpassungsvorgänge auf der Netzhaut oder über unseren Pupillenreflex. Jeder von uns hat schon einmal eine sich öffnende oder sich schliessende Pupille bei sich selbst oder jemand anderem festgestellt. Hier reagiert die Pupille mit Ihrem Pupillenreflex auf plötzliche Helligkeitsänderungen mit Verengung oder Erweiterung. Zwar kann die Menge des einfallenden Lichts lediglich um den Faktor 10 reguliert werden, jedoch ist sie erstaunlicherweise in der Lage, ihren Durchmesser zu verdreifachen. Es gilt: Je heller es wird, desto kleiner wird die Pupille und je dunkler es wird, desto größer wird die Pupille.

Im Übrigen kann sich auch unser Sehwert im Hellen und im Dunkeln daher unterscheiden, da unsere Pupillen bei beiden Lichtsituationen unterschiedliche Weitungen haben. Wird die Pupille größer (Nachtfahrt mit dem Auto) wird oft mehr Minus-Stärke benötigt.

Auf der Netzhaut Ebene findet jedoch der überwiegende Teil der Adaption statt. Die dort agierenden Sehzellen nennen sich Stäbchen und Zapfen. Die sehr lichtempfindlichen Stäbchen sind für das Nacht- und Dämmerungssehen verantwortlich. Im Gegensatz zu den den Stäbchen sind die Zapfen weniger lichtempfindlich und werden erst bei größeren Helligkeiten aktiv. Ausschlaggebend hierfür sind zum einen unterschiedliche Dichten von Sehpigmenten und zum anderen unterschiedliche Signalverstärkungen durch die Zellen.

Der Pupillenreflex selbst reagiert in sekundenschnelle, ähnlich zügig wie die Helladaptation auf der Netzhaut. Im Gegensatz dazu ist die Dunkeladaption träge und langsam. Bei den Zapfen dauert sie einige Minuten und wird von den Stäbchen gar bis zu 30 Minuten geschlagen. Wenn wir von einem hellen Zimmer in ein dunkles wechseln, dann kann man die Adaptation der Zapfen fast schon beobachten. Die Anpassung der Stäbchen kann man mit dem Lichtschalter in der Nacht hingegen einfach ausknipsen. Stäbchen und Zapfen können also Ihre Empfindlichkeit den Lichtverhältnissen anpassen.

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