Worth-Test

Der Worth-Test gehört zu den ophtalmologischen Untersuchungsmethoden, mit denen sich das Binokularsehen (binokular = beidäugig) prüfen lässt.

Der Worth-Test oder auch Vierlichtertest genannt, wird vom Orthoptisten (Fachkraft in der Augenheilkunde) eingesetzt, um Störungen des Simultansehens und der Fusion, zweier grundlegender Aspekte des Binokularsehens, zu diagnostizieren. Mit dem Test lassen sich die absolute oder relative Dominanz eines Auges sowie manifeste und latente Schielabweichungen feststellen. Er kann für nahe und weite Entfernungen durchgeführt werden und gibt Aufschluss über simultanes Sehen sowie Fusionsverhalten in Nähe und Ferne.

Zum Test gehört eine besondere Lichtquelle mit vier rautenförmig angeordneten Lichtern:

- oben ein rotes
- in der Mitte zwei grüne
- unten ein weißes

Der Test sollte mit roten und grünen Brillengläsern durchgeführt werden. Durch die farbliche Trennung der Seheindrücke beider Augen verringert sich ein eventueller Fusionszwang, der auch schielenden Augen eine gemeinsame Blickrichtung aufzwingt, und das latente Schielen tritt zutage.

Personen mit funktionierendem Simultansehen und normaler Fusion nehmen rote und grüne Lichter beim Worth-Test in korrekter Farbe und Anzahl wahr. Das weiße Licht erscheint hingegen in einer Mischfarbe.

Da durch das rote Brillenglas die grünen Lichter nicht gesehen werden und das grüne Brillenglas rotes Licht absorbiert, können bei fehlendem Simultansehen entweder nur das rote und das weiße Licht (ebenfalls als rotes), oder nur die grünen Lichter und das weiße Licht (als grünes) gesehen werden.

Bei vorhandenem Simultansehen, aber fehlender Fusion, erscheinen die roten und grünen Lichter korrekt, unten wird aber anstelle des weißen Lichts ein Doppelbild gesehen, das als Nebeneinander eines roten und eines grünen Lichts erscheint. Je nach Schielwinkel erscheinen die verschiedenfarbigen Lichter auf charakteristische Weise gegeneinander verschoben.

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