Messbrille
Die Messbrille oder Refraktionsbrille ist ein Brillengestell, in das zur Bestimmung der subjektiv optimalen Brillengläser testweise verschiedene Linsen und Linsenkombinationen gesteckt werden können.
Wer beim Optiker eine Brillenglasbestimmung (Refraktion) durchführen lässt, bekommt höchstwahrscheinlich eine Messbrille aufgesetzt. Das ist ein Brillenrahmen, der pro Auge mehrere Steckplätze bietet, die dicht hintereinander bis zu fünf Messgläser aufnehmen können.
Die Dimensionen der Messbrille können einzeln individuell angepasst werden, um die Messgläser ideal vor den Augen zu platzieren. Dabei kann an einer eingebauten Skala der Pupillenabstand abgelesen werden.
Zur Messbrille gehört ein Brillenbestimmungskasten mit sphärischen, zylindrischen und prismatischen Messgläsern, einer Abdeckscheibe für das nicht getestete Auge, zwei Gläsern mit Fadenkreuz für die genaue Einstellung und Messung der Pupillendistanz, Blenden, Farbgläsern sowie Maddox-Zylinder für den Test des Binokularsehens. Optional sind zusätzliche Vorhalter/Vorstecker, zum Beispiel mit Polarisationsfiltern.
Testpersonen schauen durch die Messbrille auf eine geeignet platzierte Sehtafel oder einen Monitor. Ausgangspunkt der subjektiven Refraktion sind die mit dem Autorefraktometer ermittelten Dioptrienwerte oder die Korrekturwerte der alten Brillengläser. Mit der Messbrille werden die Brechwerte der Messgläser für beide Augen so lange in kleinen Dioptrienschritten variiert, bis weitere Änderungen keine Verbesserung des subjektiven Seheindrucks mehr bringen.
Eine Alternative zur Messbrille ist der Phoropter. Im Gegensatz zum Phoropter, der starr aufgehängt ist und nicht auf Kopfbewegungen und Abstandsänderungen der Testperson reagiert, sitzt die Messbrille fest auf der Nase, hat einen definierten Hornhautscheitelabstand und folgt jeder Kopfbewegung. Im Vergleich mit dem Phoropter schafft die Messbrille nicht nur natürlichere, sondern auch besser kontrollierbare Bedingungen für die subjektive Refraktion.
Mit der Messbrille lassen sich anatomische Besonderheiten und individuelle Sehgewohnheiten wie die Kopfhaltung besser berücksichtigen als mit dem Phoropter. Letztlich bietet die Messbrille auch die Möglichkeit, das dynamische Sehen zu testen: Die Testperson kann aufstehen, herumlaufen und die Messgläser in ganz verschiedenen authentischen Sehsituationen ausprobieren.
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