Konvergenz

Beim Fixieren eines Gegenstandes richten sich die Augen so aus, dass die Bilder des Gegenstandes jeweils auf die Zone des schärfsten Sehens auf der Netzhaut fallen. Die von beiden Augen ausgehenden gedachten Gesichtslinien oder Sehachsen schneiden sich dabei am Ort des Gegenstandes. Wird ein weit entfernter Gegenstand fixiert, stehen beide Augen näherungsweise parallel zueinander. Um bei Betrachtung eines nahegelegenen Objektes die Gesichtslinien so dicht vor den Augen zusammenzuführen, ist eine Einwärtsbewegung beider Augen zur Nase hin erforderlich.

Zusammen mit der Naheinstellung der Augenlinse und der Verengung der Pupille gehört die Konvergenzbewegung zu den unwillkürlich ablaufenden, fein ausgeregelten Mechanismen beim Fixieren naher Objekte. Die Konvergenz ist besonders eng mit der Akkommodation verknüpft. Pro Dioptrie erfolgter Akkommodation bewegen sich die Augen normalerweise um etwa zwei bis drei Winkel-Grad nach innen. Die Konvergenz der Augen muss beispielsweise bei der Platzierung der Nahzone von Gleitsichtgläsern berücksichtigt werden.

Auch wenn die Konvergenz den Eindruck von Schielen macht, führt sie im Gegensatz zum behandlungsbedürftigen Schielen gerade dazu, dass die Bilder der beiden Augen “deckungsgleich” werden und keine Doppelbilder entstehen. Die bei beeinträchtigter Konvergenz entstehenden Doppelbilder erschweren das beidäugige Sehen. Es kann dazu kommen, dass der Seheindruck des einen Auges unterdrückt wird und so eine einseitige Schwachsichtigkeit entsteht.

Störungen sind durch ein Missverhältnis zwischen Konvergenz und Akkomodation charakterisiert. Nicht selten sind diese mit einer starken einseitigen Fehlsichtigkeit verknüpft. Zu diesen Störungen gehören das Schielen als sogenannter Konvergenzexzess und die Konvergenzinsuffizienz. Für die Wahl der Korrektur einer gestörten Konvergenz ist die Ursache der Störung entscheidend. Therapieoptionen reichen von der Korrektur der zugrundeliegenden Fehlsichtigkeit über prismatische Brillengläser oder Gleitsichtbrillen, die die Akkomodation im Nahbereich und damit auch die übermäßige Konvergenz reduzieren, bis hin zu Augenübungen und Schieloperationen.

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