Keratokonus

Unter Keratokonus versteht man die fortschreitende kegelförmige Vorwölbung und Ausdünnung der Hornhaut des Auges. Dieser ist immer beidseitig, muss aber nicht in beiden Augen gleich stark ausgeprägt sein. Die Erkrankung bewirkt eine zunehmende Sehschwäche, kombiniert mit ausgeprägtem Astigmatismus. Charakteristisch für den Keratokonus sind aufgrund der unregelmäßig fortschreitenden Hornhautwölbung häufige Änderungen der Sehstärke und der Achse des Astigmatismus. Brillengläser und später Kontaktlinsen müssen häufig neu angepasst werden. Viele Betroffene besitzen mehrere Brillengläser, da sich die Fehlsichtigkeit schnell ändern kann. Im späteren Verlauf der Erkrankung ist der vorgewölbte Hornhautkegel deutlich zu erkennen. Weitere Symptome sind Doppelbilder, Schlieren und starke Lichtempfindlichkeit.

 

Die Erkrankung beginnt meist ab dem dritten Lebensjahrzehnt mit einer Schädigung der regulären Schichtung und des Zusammenhalts der Hornhaut-Strukturproteine. Auslöser können Umweltfaktoren, übermäßiges Reiben trockener Augen sowie ungeklärte Prozesse sein. Der Augeninnendruck bewirkt dann die zunehmende Vorwölbung des geschwächten Hornhautgewebes.

 

Die aus dem Keratokonus resultierende Fehlsichtigkeit ist im Frühstadium der Erkrankung mit Brillengläsern korrigierbar. Bei fortgeschrittenem Keratokonus werden speziell an die Hornhautoberfläche angepasste feste Kontaktlinsen verordnet, welche die ausgeprägte Wölbung ausgleichen. Auch große Sklerallinsen, die nicht auf der Hornhaut aufsitzen, sondern auf der umgebenden Lederhaut, sind eine effektive Korrekturmöglichkeit. Bei etwa 20% der Betroffenen schreitet die Hornhautwölbung so weit fort, dass auch mit Kontaktlinsen nicht mehr optimal gesehen werden kann.  Erst dann wird eine Hornhauttransplantation in Betracht gezogen.

 

Moderne Behandlungsoptionen sind das Cross-Linking und die Implantation von Kunststoffringen in die Hornhaut. Beide Methoden können das Fortschreiten des Keratokonus stoppen oder verlangsamen. 

 

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