Hornhautödem

Ein Hornhautödem ist eine Störung des Wasserhaushalts der Hornhaut des Auges. Die optischen Eigenschaften der Hornhaut hängen an einem Wassergehalt des Hornhautgewebes von etwa 78 Prozent ab. Die Ernährung der hinteren Schichten der Hornhaut erfolgt über das Kammerwasser, welches dauerhaft aus der vorderen Augenkammer eindringt. Um den Wassergehalt der Hornhaut trotzdem konstant niedrig zu halten, enthält die innerste Schicht der Hornhaut Pumpzellen, die ebenso permanent Wasser aus der Hornhaut herauspumpen.

Ein Hornhautödem wird meist durch eine Schädigung des Hornhautendothels verursacht. Allerdings geht auch ein Glaukomanfall sehr oft mit einem Hornhautödem einher: in diesem Fall schaffen die Endothelzellen es nicht, gegen den druckbedingten erhöhten Flüssigkeitseinstrom anzuarbeiten.

Eine Schädigung des Hornhautendothels kann verschiedene Ursachen haben:

  • Altersbedingte Degeneration oder angeborene Stoffwechselstörungen des Hornhautendothels

  • Infektionen der Hornhaut 

  • Verletzungen des Auges

  • Medikamentennebenwirkung 

  • fortgeschrittener Keratokonus 

  • Operationen in der Linsenkammer 

Der Austausch der getrübten Augenlinse gegen eine Kunstlinse bei Grauem Star führt manchmal zu einer temporären, in seltenen Fällen aber auch zu einer permanenten Schädigung des Hornhautendothels. Eine Studie aus dem Jahr 2013 unter Verwendung der Daten von über 350.000 in 15 europäischen Ländern durchgeführten Katarakt-Operationen betitelt das Risiko für ein permanentes Hornhautödem mit 0,14 Prozent.

Ein reversibles Hornhautödem kann durch Sauerstoffmangel entstehen: Die Hornhaut gewinnt dann Energie durch Milchsäure Gärung und die Ansammlung von Milchsäure zieht Wasser in die Hornhaut.

Die visuellen Symptome eines Hornhautödems ähneln denen eines Grauen Stars.

  • Verschlechterung von Sehschärfe und Kontrastwahrnehmung 

  • hohe Licht- und Blendempfindlichkeit

  • Milchiges Aussehen der Hornhaut

  • Schmerzen durch Verletzungen der aufgequollenen Hornhautoberfläche

Eine ursächliche Behandlung ist möglich, wenn dem Hornhautödem Infektionen oder Entzündungsprozesse zugrundeliegen. In manchen Fällen kann mit antiviralen oder antientzündlichen Medikamenten eine Besserung erreicht werden.

Standardmittel gegen die Schwellung und Trübung der Hornhaut sind Augentropfen mit erhöhter Kochsalzkonzentration. Diese entziehen der Hornhaut Wasser und führen so zum Abschwellen und zum Aufklaren. Als langfristige Behandlung bergen hypertone Augentropfen jedoch Risiken, da die Hornhautoberfläche durch die erhöhten Salzkonzentrationen zusätzlich geschädigt werden kann.

Das allgemeine Risiko für die Augengesundheit, das von einem Hornhautödem ausgeht wird mit antibiotischen und antientzündlichen Augentropfen reduziert. Sonnenbrillengläser bzw. Brillengläser mit blauem Streulichtfilter helfen bei Lichtempfindlichkeit und verbessern die Kontrastempfindlichkeit. Weiche Kontaktlinsen können die schmerzende Hornhautoberfläche beruhigen, jedoch stellen diese ein zusätzliches Infektions- und Verletzungsrisiko dar. Eventuell können spezielle Verbandskontaktlinsen verordnet werden.

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