Ansiometropie

Sind das linke und das rechte Auge stark unterschiedlich fehlsichtig, spricht man von einer Anisometropie. Ist zum Beispiel das eine stark im Minus Bereich und das andere stark im Plus Bereich, so verwendet das Gehirn immer für den jeweilige Nah oder Fernbereich das besser geeignete Auge. Sind beide Augen kurzsichtig oder weitsichtig, so spricht man von einer Brechwertanisometropie.

In beiden Fällen können die Augen nicht voneinander getrennt das Bild scharf stellen und somit übernehmen die Augen je nach Situation unabhängig voneinander das Sehen. Das Auge mit dem kürzesten Weg wird scharf gestellt wobei das andere Auge einfach "abgestellt" wird. Trotzdem entstehen dadurch unscharfe Eindrücke, vor allem das uns bekannte räumliche Gesamtbild kann nicht hergestellt werden, da hierfür immer beide Seheindrücke notwendig sind.

Dieser Unterschied zwischen links und rechts wird in Dioptrien angegeben und sollte nicht mehr als 0,50 Dpt. ausmachen. Ist der Wert höher sollte man eine Behandlung beim Augenarzt beginnen.

Ist der Unterschied dann mit Brillengläsern ausgeglichen, bedeutet dies leider nicht, dass das Sehen von nun an problemlos ist. Durch die stark verschiedenen Brechwerte wird der Seheindruck auf der Netzhaut deutlich verzerrt, sodass auch hier wieder kein “klares angenehmes” Sichtfeld entsteht. Das Gehirn nimmt das gleiche Objekt einfach nicht als das selbige wahr und kann daher nicht die Bilder zusammenführen. Hierdurch entstehen sogenannten Doppelbilder und Störungen des räumlichen Sehens.

Wegen den unterschiedlichen Dioptrienwerten kann auch das ästhetische Bild einer Person gestört werden. Auf Grund dessen greifen viele Patienten mit Anisometropie auch gerne zu Kontaktlinsen, da diese von Dritten nicht wahrgenommen werden können.

Oftmals tritt die Anisometropie schon im frühen Kindesalter auf und kann bei zu später Behandlung zu einer Amblyopie führen. Das eine Auge wird so sehr vernachlässigt durch das dominante Auge, dass die Sehnerven sich nicht gleich ausgeprägt entwickeln. Diese Fehlentwicklung kann in späterem Alter nicht mehr rückgängig gemacht werden und muss daher frühzeitig behandelt werden.

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