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Die EinDollarBrille – ein deutsches Hilfsprojekt
Die „EinDollarBrille“ ist ein Hilfsprojekt von Martin Aufmuth, einem ehemaligen Lehrer aus Erlangen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht den ärmsten Menschen der Welt Zugang zu einer Brille zu geben. Rund 1,2 Milliarden Menschen (Stand 2014) leben von 1,25 Dollar oder weniger am Tag. 750 Millionen haben keinen Zugang zu augenärztlicher Versorgung. 150 Millionen benötigen dringend eine Brille.
Das Ziel von Herrn Aufmuth war es, eine Brille zu konstruieren, die in den ärmsten Ländern kostengünstig und leicht zu produzieren ist. Hergestellt werden die Brillen direkt vor Ort. Das Werkzeug dafür wurde von Herrn Aufmuth in seiner Waschküche selbst entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Holzkasten, ca. 30 x 30 cm groß, in dem sich eine Biegevorrichtung befindet, mit der innerhalb von wenigen Minuten eine Brille, für Kinder oder Erwachsene, gebogen werden kann.
Der Umgang mit der Biegemaschine wird den Menschen in einem zweiwöchigen Lehrgang beigebracht. Vorteil der leicht zu bedienenden Biegevorrichtung ist, dass auch Menschen mit Behinderungen eine Chance auf Arbeit haben, so wie eine 21-Jährige, gehörlose Bolivianerin oder Menschen die seit Geburt gehbehindert sind; für sie ist es der erste Job in ihrem Leben.
Aktuell läuft das Projekt in acht Ländern: Burkina Faso, Bolivien, Benin, Ruanda, Malawi, Mexiko, Äthiopien, Brasilien. Das Projekt stattet nicht nur Menschen mit einer Brille aus, sondern trägt auch zur Wirtschaft bei. Menschen werden mit Arbeitsplätzen ausgestattet und Fehlsichtige bekommen eine Chance auf Arbeit.
Die EinDollarBrille besteht aus einem Federstahlrahmen, Brillengläsern aus Polycarbonat, einem Schrumpfschlauch und mehrfarbigen Perlen, die zum Schmücken oder Individualisieren gedacht sind. Die Materialkosten pro Brillen belaufen sich auf gerade mal einen Dollar. Insgesamt bildet der EinDollarBrille e.V. rund 170 ehrenamtliche Mitarbeiter aus, die die Brillen bauen und vor Ort verkaufen.