Vitrektomie

Eine Vitrektomie ist die teilweise oder vollständige chirurgische Entfernung des Glaskörpers aus dem Auge. Sie stellt die einzige Möglichkeit dar, das Sehvermögen bei starken Trübungen des Glaskörpers wiederherzustellen.

Diese Trübungen können das Resultat von Gefäßwucherungen und Blutungen im Zusammenhang mit einer diabetischen Retinopathie sein. Doch auch durch verletzungsbedingte Einblutungen in den Glaskörper können die Trübungen entstehen. In extremen Fällen von Mouches Volantes kann ebenfalls eine vollständige oder teilweise Entfernung des Glaskörpers erwogen werden.

Weiterhin ist eine Vitrektomie ein notwendiger Schritt bei der chirurgischen Reparatur von Netzhautschäden wie etwa einer Netzhautablösung. Außerdem kann sie notwendig werden, wenn ein Fremdkörper tief in das Auge eingedrungen ist.

Während einer Vitrektomie wird die gelartige Masse des Glaskörpers unter lokaler Betäubung durch eine winzige Öffnung in der weißen Lederhaut des Auges abgesaugt und gleichzeitig durch eine Flüssigkeit ersetzt, damit der Augapfel nicht in sich zusammenfällt.

Die Operation wird mit einem Operationsmikroskop (Endoskop) genau beobachtet. Nach der  abgeschlossenen Operation werden Luft oder ein anderes Gas ins Auge gebracht (Gas-Tamponade), die im Zeitraum von Tagen bis Wochen vollständig durch eine körpereigene Flüssigkeit verdrängt werden.

Durch die erzeugte Gasblase im Auge darf der Patient in der ersten Heilungsphase nach einer Vitrektomie nicht flach auf dem Rücken liegen, sich keinen großen Höhen- bzw. Luftdruck-unterschieden aussetzen (Bergsteigen, Fliegen) und keine Lachgasnarkose erhalten. Außerdem sollten Belastungen durch Sport oder das Tragen schwerer Lasten vermieden werden.

Die Heilung ist nach etwa sechs Wochen vollständig abgeschlossen, danach sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen mehr erforderlich. Solange sich Gas im Auge befindet, ist die Sicht aufgrund des niedrigeren Brechungsindex von Gas verschwommen. Sobald das Gas vollständig entwichen ist, klart die Sicht wieder auf. Es kann jedoch sein, dass sich durch die Vitrektomie die Form des Augapfels leicht verändert hat und neue Brillengläser mit entsprechenden Korrekturwerten benötigt werden.

Der stabile Endzustand des Auges ist erst nach einigen Monaten erreicht, daher sollte mit der neuen Brillenverordnung wenn möglich so lange gewartet werden.

Um die Netzhaut nach einer Netzhautablösung sicher an ihrem Platz zu halten, kann der im Rahmen der Vitrektomie entfernte Glaskörper auch langfristig (potenziell jahrelang) durch Silikonöl ersetzt werden (Silikonöl-Tamponade).

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