Nachstar

Die am häufigsten vorkommende Nebenwirkung der Katarakt-OP, ist der Nachstar. Eine erneute Verschlechterung der Sehstärke, welche durch die Eintrübung der hinteren Linsenkapsel hervorgerufen wird.

Bis zu fünf Jahre nach der der Katarakt-OP kann der Nachstar auftreten. Die Symptome ähneln denen des Grauen Stars: die Pupille wirkt milchig-trüb, Kontrastwahrnehmung und Sehschärfe sind herabgesetzt, die Blendempfindlichkeit ist erhöht, die Nachsicht sorgt für Probleme.

Jedoch breitet sich der Nachstar meist langsam aus - dementsprechend erscheinen längere Zeit nur Teile der Pupille eingetrübt, während der Rest noch klar bleibt. Die Ursache liegt in den verbliebenen Zellen des Ephithels (der äußeren Begrenzung) der in der Katarakt-OP entfernten natürlichen Linse. Dadurch, dass Epithelzellen teilungsaktiv sind, können diese außerhalb des intakten Linsenepithels, ihrer gewohnten Umgebung, leicht dazu angeregt werden, sich unkontrolliert zu vermehren. Unter Umständen wuchern sie bei solch einem Fall an der hinteren Wand der Linsenkapsel, jedoch können sie sich auch an der Rückseite der Kunstlinse festsetzen.

Ein Nachstar wird ambulant behandelt. In der Regel wird unter dem Operationsmikroskop ein vier bis sechs Millimeter weites Loch in die hintere Kapselwand geschnitten, damit der Patient seinen “Durchblick” wiedererlangt - das geschieht mechanisch in einem Eingriff, der der Katarakt-OP ähnelt, oder mit einem YAG-Laserstrahl ohne Öffnung des Auges.

Alternativ kann versucht werden, die hintere Kapselwand zu erhalten und lediglich zu polieren, wobei die Zellablagerungen abgesaugt werden. Eine Destabilisierung des Augeninneren ist auf eine Öffnung der hinteren Kapselwand zurückzuführen.

Eine weitere Nebenwirkung der Katarakt-OP ist, dass es zu Erhöhung des Augeninnendrucks kommen kann. Darüber hinaus erhöht sich das Risiko einer Netzhautablösung durch die Nachstar-OP dezent. Früher trat ein Nachstar bei 50 % aller Katarakt-Operationen auf. Durch die strengere Kontrolle auf Sorgfalt und Reinigung der Linsenkapsel von Linsenepithelresten sowie durch neue Linsendesigns, deren Oberflächen den wuchernden Zellen keinen Halt bieten, ist die Nachstar-Häufigkeit auf etwa 15 % gesunken.

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