Lesebrille
Eine Lesebrille dient der Korrektur einer Altersweitsicht beim Lesen und anderen Tätigkeiten, bei denen eine tadellose Nahsicht notwendig ist. Diese Brille hat Brillengläser mit positiven Dioptrienwerten (Plusgläser), um die fehlende Akkommodation der Augenlinse zu ersetzen. Im Gegensatz zur Fernbrille, die eine Kurz- und Weitsicht sowie das akkommodationsfreie Sehen in die Ferne ermöglicht, gewährt die Lesebrille nur die scharfe Sicht auf kurze Distanzen. Einen Blick in die Ferne lässt die Lesebrille jedoch nicht zu, da das Bild verschwommen wahrgenommen würde.
Aus diesem Grund werden häufig Halbbrillen oder auch Halbrandbrillen als Lesebrillen verwendet – Erstere haben eine flache Fassung und sitzen tiefer auf der Nase, sodass der Blick in die Ferne über den Brillenrand hinausgeht. Bei der letzten Variante entfällt zusätzlich, sofern die Brille tief getragen wird, der störende obere Fassungsrand. Eine Alternative zur Lesebrille sind Gleitsichtgläser oder Bifokalgläser. Diese Brillen bieten in ihrem unteren Bereich eine Lesekorrektur und zusätzlich Sehbereiche für weite sowie (im Fall von Gleitsichtgläsern) mittlere Distanzen.
Gerade der Nahsichtbereich macht den meisten Menschen zunehmend Probleme im Alltag. Die Zeitung am Morgen wird immer schwerer zu entziffern, E-Mails lesen macht Probleme, lange Arbeiten am PC werden zur Qual. Die einzige Lösung ist eine Brille oder aufs Lesen verzichten. Ersteres stellt wohl die bessere Lösung dar. Aber welche Brille kommt überhaupt in Frage?
Fertigbrille aus dem Supermarkt oder Lesebrille vom Optiker?
Im Gegensatz zu anderen Korrekturbrillen unterliegt der Verkauf von Lesebrillen in Deutschland keiner strengen Regulierung mehr. Fertiglesebrillen in den Stärken +1 bis +3,5 Dioptrien sind in Drogeriemärkten, Kiosken usw. sowie online sehr günstig erhältlich. Die Brillengläser von Fertiglesebrillen haben beide den gleichen Dioptrienwert und sind für einen durchschnittlichen, symmetrischen Pupillenabstand zentriert. Diese sind anfänglich ausreichend, jedoch wird empfohlen auch hier schon auf professionelle Arbeiten zurückzugreifen. Lesebrillen mit höheren positiven Dioptrienwerten oder mit unterschiedlichen Werten beider Brillengläser und Brillen mit einer von der Norm abweichenden Zentrierung der Brillengläser können nur von einer Fachwerkstatt angefertigt werden.
Unterschieden wird zwischen Fertigbrille und angepasster Lesebrille vom Optiker. Fertigbrillen bekommen Sie, wie schon erwähnt, fast überall, ob Supermarkt oder Tankstelle. Sie kosten nur wenige Euro und kommen in aller Regel aus China. Dementsprechend lässt auch meist die Qualität zu wünschen übrig. Billige Fassungen, Kratzer im Brillenglas, Bügel, die nicht richtig sitzen und Materialien, die sich vom Schweiß zersetzen - all dies sind häufige Probleme bei Fertigbrillen.
Hinzu kommt, dass alle Fertigbrillen auf beiden Seiten die gleichen Sehstärken haben und somit nicht an die unterschiedlichen Werte im Brillenpass des Brillenträgers angepasst sind. Ebenso wird die Pupillendistanz vernachlässigt, sodass die Augen nicht in der optischen Mitte der Brillengläser liegen. Gerade die zwei letzten Punkte sorgen beim Träger oft für Kopfschmerzen und Sehunruhen. In diesem Fall ist die Brille mehr schädlich als hilfreich. Sollte Ihnen die Fertigbrille ein optimales Sehen bieten, dann wohl eher zufällig.
Individuelle Lesebrille vom Optiker - es lohnt sich!
Gehen Sie lieber in ein Optikerfachgeschäft und lassen Sie Ihre Augen bei einem Sehtest kontrollieren. In der Regel kommen dabei unterschiedliche Sehwerte für beide Augen heraus. Außerdem erkennt der Optiker ob eine Hornhautverkrümmung vorliegt. Anhand der ermittelten Werte kann nun eine auf Ihre Verhältnisse angepasste Brille gefertigt werden. Diese gibt Ihnen nicht nur den klaren Durchblick zurück, sondern lässt Ihre Augen nicht so schnell ermüden. Zudem vermeidet Sie Sehunruhen und Kopfschmerzen. Sollten Sie täglich mehrere Stunden intensiv lesen oder lange Bildschirmtätigkeiten ausüben, empfiehlt sich eine Arbeitsplatzbrille.
Fazit:
Fertigbrillen sollten Sie eher als Nothilfe aber nicht als vollwertige Lesebrille verwenden. Die Verarbeitung zeugt meist von minderer Qualität und die Nebenwirkungen sind oft Kopfschmerzen und unruhiges Sehen. Auch wenn Sie der Meinung sind, durch Ihre Fertigbrille gut zu sehen - durch individuell gefertigte Einstärkengläser für Ihre Lesebrille werden Sie noch einmal deutlich besser sehen.
ODER KOSTENLOS ANRUFEN: 0800 7242793