CR-39

CR-39 ist ein Kunststoff, der zur Herstellung von Brillengläsern verwendet wird.

Dieser war nach PMMA, das sich für diese Anwendung nicht durchsetzte, der erste Kunststoff, aus dem Brillengläser im Jahr 1947 gefertigt wurden und ist heute das am häufigsten genutzte Material für Brillengläser. Chemisch handelt es sich um Polyallyldiglycolcarbonat.

CR-39 besitzt jede Menge günstiger Eigenschaften, die es zu einem geradezu perfekten Ersatz für Mineralglas machen und Brillengläser aus „echtem“ Glas mittlerweile zu einer Seltenheit werden ließen: Neben sehr guten optischen Parametern zeichnet sich der Kunststoff besonders durch seine hohe Bruch- und Splitterfestigkeit und sein geringes Gewicht aus.

Der Stoff ist hoch transparent für alle Wellenlängen des sichtbaren Lichts und praktisch undurchlässig für UV-Strahlung. Unterhalb von 355 Nanometer absorbiert CR-39 UV zu 100 Prozent. Es ist extrem abriebfest, da es die höchste Kratzfestigkeit unter allen unbeschichteten optischen Plastikwerkstoffen besitzt. Mit einem spezifischen Gewicht von 1,31 Gramm pro Kubikzentimeter ist CR-39 nur etwa halb so schwer wie Kronglas (2,55 Gramm pro Kubikzentimeter), das am häufigsten für Brillengläser eingesetzte Mineralglas. Dabei ist der Brechungsindex von CR-39 mit einem Wert von 1,498 nur wenig kleiner als der von Kronglas (1,523). Das bedeutet, dass Brillengläser aus CR-39 nur minimal stärker gewölbt (und also nur wenig dicker) sein müssen, um die gleiche optische Wirkung zu erzielen wie Kronglas – und somit sehr viel leichter sein können. 

CR-39 lässt sich leicht farbig tönen, ist unempfindlich gegen viele Lösungsmittel und andere Chemikalien, Strahlung, Alterung und Materialermüdung.

Die Abkürzung steht für Columbia Resin Nummer 39 – das Polymer war die 39  von 200 Kunststoffverbindungen, die von dem US-amerikanischen Chemieunternehmen Columbia Southern im zweiten Weltkrieg entwickelt und auf ihre Verwendbarkeit getestet wurden. Heute wird der Grundstoff für die Produktion von CR-39 ausschliesslich vom Chemieriesen PPG (Pittsburgh Plate Glass) produziert.

Alternativen zu CR-39 sind neben Kronglas die noch bruchfesteren Kunststoffe Polycarbonat und Trivex sowie Kunststoffe mit höherem Brechungsindex für Brillengläser mit größeren Korrekturwerten.

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