Photopisches Sehen

Photopisches Sehen ist das Sehen bei höheren Lichtintensitäten (Tageslichtsehen). Im Gegensatz zum skotopischen Sehen (Nachtsehen) ist photopisches Sehen farbig und erreicht die bestmögliche Sehschärfe.

Bei höheren Lichtintensitäten (bei Tageslicht oder in hell erleuchteten Räumen) wäre die Lichtantwort der sehr lichtempfindlichen Stäbchenzellen der Netzhaut durchweg maximal und kann damit zu einer abgestuften Wahrnehmung von Hell und Dunkel nichts mehr beitragen. Unter solchen Bedingungen schalten sich die Stäbchen rasch ab, und die visuelle Wahrnehmung beruht ausschließlich auf der Aktivität der bedeutend weniger lichtempfindlichen Zapfenzellen. Das resultierende Sehen unterscheidet sich wesentlich vom durch die Stäbchenzellen vermittelten skotopischen Sehen und wird als photopisches Sehen bezeichnet.

Zapfenzellen enthalten eine von drei Sorten Sehpigment mit Empfindlichkeitsmaxima in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen des sichtbaren Lichts. Die unterschiedlichen Anregungsmuster von Rot-, Grün- und Blauzapfen durch Licht verschiedener Farben ermöglichen die trichromatische Farbwahrnehmung.

Photopisches Sehen funktioniert am besten im zentralen Gesichtsfeld, da die Zapfenzellen überwiegend in der zentralen Makula/Fovea lokalisiert sind, während zum Rand der Netzhaut hin die Stäbchen dominieren. Die sehr hohe Zapfen-Dichte und die Eins-zu-Eins-Verschaltung von Zapfen mit übergeordneten Nervenzellen im Bereich der Fovea machen die besonders hohe Auflösung und Kontrastempfindlichkeit des photopischen Sehens möglich.

Weiter heraufgesetzt wird die Sehschärfe unter hellen Tageslichtbedingungen durch die Verengung der Pupille. Wie eine kleine Blende beim Fotografieren erhöht auch die eng gestellte Pupille die Tiefenschärfe des auf die zentrale Netzhaut projizierten Bildes durch Minimierung der Abbildungsfehler von Hornhaut und Augenlinse.

Brillengläser werden üblicherweise unter den Bedingungen für photopisches Sehen angepasst und zeigen entsprechend hier ihre beste Wirkung. Bei schlechteren Lichtverhältnissen sind Stäbchen und Zapfen gemeinsam am Sehen beteiligt. Dieses „Misch-Sehen“ mit eingeschränktem Farbensehen wird als mesopisches Sehen bezeichnet. Manche Optiker bieten die Möglichkeit, die Augen auch unter Dämmerlichtbedingungen zu testen und zu vermessen.

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