Farnkrauttest
In der Augenheilkunde ist der Farnkrauttest ein einfaches Verfahren zur Prüfung der Qualität des Tränenfilms.
Der ophthalmologische Test wird auch als Tränen-Farnkrauttest bezeichnet, um ihn von gleichnamigen Tests in der Gynäkologe zu unterscheiden, die mit ähnlichen Mitteln den Zervixschleim untersuchen.
Beim diesem Test entnimmt der Augenarzt mit einem Glasspatel eine kleine Menge Tränen aus dem Bindehautsack, bringt diese auf ein Glasplättchen auf und lässt sie bei Raumtemperatur trocknen. Nach circa zehn Minuten lässt sich das Muster der Kristalle, die sich aus den getrockneten Tränen gebildet haben, unter dem Mikroskop beurteilen.
Die nicht-flüssigen Bestandteile des Tränenfilms gesunder Augen kristallisieren in der Regel in großflächigen komplexen Mustern, die an Farnkraut oder Eisblumen erinnern. Ob Proteine, Mucine, Lipide oder Salzgehalt des Tränenfilms bei der Ausbildung der Farnmuster eine wichtige Rolle spielen, ist noch nicht bekannt. Der Gehalt an Mucinen und Salzen scheint jedoch besonders wichtig zu sein.
Aus der klinischen Praxis ist jedenfalls bekannt, dass homogene, „schöne“ Kristallisationsmuster mit großflächig ineinander greifenden Farnen bei gesunden Augen auftreten, während verarmte Muster mit großen Lücken, kleinen, wenig verzweigten oder nur angedeuteten Farnen sehr häufig im Zusammenhang mit trockenen Augen beobachtet werden. Damit ist der Farnkrauttest eine diagnostische Hilfe, die ohne großen technischen oder apparativen Aufwand Aussagen über die Qualität des Tränenfilms ermöglicht und eine gute Ergänzung zum Schirmer-Test, der Aussagen über die Quantität der Tränenflüssigkeit gestattet.
Gibt der Farnkrauttest Anlass zu Besorgnis, sollte im Interesse der Augengesundheit bei Korrekturen einer Fehlsichtigkeit besser auf Kontaktlinsen verzichtet werden.
ODER KOSTENLOS ANRUFEN: 0800 7242793